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Upcycling von alten Macs floriert

131 000 Tonnen Elektroschrott wurden 2013 in der Schweiz gesammelt und verwertet. Doch es gibt einen noch ökologischeren Umgang mit Altgeräten. Dem Problem gebrauchter, aber noch funktionsfähiger Apple-Geräte haben sich die Basler Jungunternehmer Aurel Greiner und Laurenz Ginat von der Firma Revendo angenommen. Sie kaufen gebrauchte Produkte und verkaufen sie nach deren Aufrüstung oder Reparatur weiter. Ihre 2013 gegründete Firma mit Online-Shop und Laden an der Güterstrasse in Basel läuft mittlerweile so gut, dass sie genug abwirft, um fünf Vollzeit- und zwei Teilzeitlöhne zu zahlen. Etwa acht Geräte werden pro Tag auf der firmeneigenen Website revendo.ch des Unternehmens verkauft, während um die zehn Personen ihr Gerät im Laden abholen. Im Moment befinden sich etwa 500 Geräte auf Lager, darunter sind viele iPhones, aber auch iPads, iMacs und MacBooks. «Am besten laufen portable Geräte wie iPhones, iPads oder MacBooks.»

Ausbauplan in Zürich

Der Datenschutz könne nicht zu 100 Prozent garantiert werden, da sich mit speziellen Programmen auch Daten wiederherstellen liessen, die beim Formatieren der Festplatte gelöscht wurden, bedauert Ginat. Sei es vom Verkäufer ausdrücklich gewünscht, werde die Festplatte aber überschrieben, damit mit Sicherheit keine Daten rekonstruierbar seien. Da die Nachfrage gross sei, haben sich die Revendo-Tüftler jedoch für das kommende Jahr vorgenommen, in Zürich einen zweiten Laden zu eröffnen.

Vom Grosi bis zur Grossfirma

Die Hauptzielgruppe lässt sich laut Ginat nicht genau bestimmen. «Unsere Kundschaft ist vielfältig. Das geht von jungen Menschen, die aus Kostengründen auf ein Gebrauchthandy zurückgreifen, bis zum Grosi, das wegen wiederkehrender Probleme mit Windows über einen Systemwechsel zu Mac nachdenkt.» Die Geräte stammen von Firmen und Privatpersonen, die den Aufwand scheuen, die Geräte selbst zu verkaufen. Angebote von Firmen seien besonders attraktiv, weil dann die Geräte in grossen Mengen ge- bracht würden und es immer dasselbe Modell sei.

Upcycling statt Recycling

Veraltete Geräte gibt es laut Laurenz Ginat kaum: «Grundsätzlich lässt sich alles verkaufen, es ist nur eine Frage des Preises. Ältere Modelle stellen wir auf Ricardo, dort verkaufen sie sich gut. Ansonsten wird der Mac genauso wie defekte oder zur Reparatur nicht lohnenswerte Ware zerlegt und als Ersatzteillager ge- nutzt», erklärt Laurenz Ginat. Die Reparatur und Aufrüstung verläuft bis auf wenige Ausnahmen firmenintern: Die Angestellten haben sich das Wissen mit Learning by Doing angeeignet. Die Jungunternehmer setzen sich für Upcycling statt Recycling ein: Anstatt den Mac wie beim Recycling in Einzelteile zu zerlegen, um Metalle und Kunststoffe zu recyceln, werden die benutzten Geräte beim Upcycling-Prozess wieder auf Vordermann gebracht. «Jedes Gerät, das wieder verkauft wird, ist ein Gewinn für die Umwelt.»

Garantie und Rückgaberecht

Der Ankaufpreis ist abhängig von Alter und Zustand des Geräts. Auf der Website muss der Verkäufer ein paar Fragen zum Gerät beantworten wie Zustand, Zubehör und Akkukapazität. Mit diesen Angaben wird der Ankaufpreis berechnet und der Verkäufer entscheidet, ob er damit einverstanden ist. Entscheidet der Kunde sich zum Verkauf, kann das Gerät eingeschickt oder per Velokurier kostenlos abgeholt werden. Stimmen die Angaben, die der Verkäufer angegeben hat, wird das Geld innerhalb einer Woche überwiesen oder es werden Nachverhandlungen geführt. Eine Ablieferung im Shop ist auch möglich. Revendo ist von der Qualität ihrer Ware überzeugt: Die Geräte haben eine Garantie von drei Monaten und ist der Käufer mit dem Zustand nicht einverstanden, so kann er es innerhalb von 14 Tagen wieder zurückschicken.

Pressebüro Kohlenberg Basel

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