Frauen*streik: Vom Reden zum Streik

An vielen Orten in der ganzen Welt leben feministische Bewegungen wieder auf: #metoo hat dazu beigetragen, dass Frauen* reden, und dank der sozialen Netzwerke gab es ein weltweites Echo, wie sich unter anderem am überwältigenden Frauen*streik vom 8. März 2018 in Spanien gezeigt hat. Auch in der Schweiz dauern Sexismus, Ungleichheit und Gewalt gegenüber Frauen an, trotz politisch korrekter Redeweisen über die Gleichstellung und obwohl die Gleichstellung in der Verfassung seit 1981 festgeschrieben ist.

Heute ist ein neuer Schwung nötig. Am 22. September 2018 demonstrierten 20‘000 Frauen* und solidarische Männer* in Bern für Gleichstellung und gegen Diskriminierung – der Beginn einer Mobilisierung, die bis zum feministischen Streik, bis zum Frauen*streik am 14. Juni 2019, genau 38 Jahre nach der Inkrafttretung des Verfassungsartikels, fortgeführt wurde.

Dies fordern die Frauen* des Frauen*streiks:

  1. Die finanzielle und gesellschaftliche Aufwertung der Arbeit von Frauen
    Lohnanalysen mit Kontrollen und Sanktionen, Gesamtarbeitsverträge in Branchen mit hohem Frauenanteil, einen Mindestlohn von 4000 Franken, arbeitsgesetzliche Regelungen für bezahlte Arbeit in Privathaushalten und anständige AHV-Renten ohne Rentenaltererhöhung.

  2. Mehr Zeit und Geld für Betreuungsarbeit
    Arbeit auf Abruf und vorgeschriebene ständige Erreichbarkeit gehören abgeschafft und die Vollzeit auf 30 Stunden pro Woche verkürzt. Es braucht ein Anrecht auf vorübergehende Pensenreduktion mit Rückkehrrecht, längere Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaube sowie Elternzeit und ausreichende Urlaube für Frauen und Männer zur Betreuung von Angehörigen. Bei Mutterschaft und Angehörigenpflege muss der Kündigungsschutz ausgebaut werden. Die öffentliche Hand muss stark in den Care-Sektor investieren.
  3. Respekt statt Sexismus am Arbeitsplatz.
    Nulltoleranz bei sexistischer Gewalt. Es braucht eine wirksame Prävention von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz sowie entsprechende rechtliche Bestimmungen. Die Beweislast muss da erleichtert werden.

Hier sind ein paar Beiträge aus den Sozialen Medien zum Frauen*streik:

Quelle: www.14juni.ch, Manifest für den feministischen Streik/ Frauen*streik am14. Juni 2019

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