Die neuen iPhones: Ein Rückschritt für die Umwelt?

In ihren Keynotes präsentiert Apple bei jedem vorgestelltem Gerät eine Zusammenfassung der umweltschonenden Massnahmen, die sie bei der Produktion vorgenommen haben. Das Wort „umweltschonend“ weckt natürlich unsere Neugier, weshalb wir mehr über diese genannten Massnahmen erfahren wollten. Dabei entdeckten wir, dass Apple für jedes ihrer Geräte immer ein Umweltbericht veröffentlicht, wo gezeigt wird, wie umweltfreundlich, gemessen an der CO2-Emission und den verwendeten Materialien, das jeweilige Gerät ist. Mit dem iPhone als meist verkauftes Produkt von Apple ist es natürlich interessant, wie umweltschonend Apple ihren Spitzenreiter herstellt.

Apple hat es sich zum Ziel gemacht, eines Tages nur noch recycelte Materialien in ihre Produkte zu verwenden. Bis sie ihr Ziel erreicht haben, wollen sie ihre Wertschöpfungskette bis zum letzten Lieferanten kennen und für die gesamte Gewinnung der Materiale die Verantwortung übernehmen. Ihre Produkt Designer nehmen bei der Produktentwicklung Rücksicht auf die Personen, welche Apples Geräte herstellen, benutzen und recyceln, indem Sie auf schädliche Substanzen wie beispielsweise Quecksilber in Displays verzichten.

Im September hatte Apple angekündigt, dass die neuen iPhones die ersten seien, bei denen die Taptic Engine aus 100% recyceltem Material hergestellt wird. Das mag sich vorerst nicht nach viel anhören, jedoch macht die Taptic Engine je nach Modell bis zu 28% des Gerätes aus. Auch bei der neuen Apple Watch und dem neuen iPad besteht das Gehäuse auf 100% recyceltem Aluminium.

Bei der Verpackung der iPhones versucht Apple möglichst auf Plastik zu verzichten, um nicht nur vermehrt auf recyceltes Material zu setzten, sondern allgemein weniger Verpackung zu verwenden. Je nach iPhone 11 Modell besteht 93 resp. 95 Prozent der Verpackung aus Holzfaser, wovon 62 Prozent recycelt ist. Die restlichen 38 Prozent werden ausschliesslich von verantwortungsbewussten bewirtschafteten Wäldern gewonnen.

Mit ihrem Trade in Programm nimmt Apple sämtliche Apple Produkte entgegen, damit die darin verwendeten Komponenten und Ressourcen wiederverwendet werden können. Für die Demontage von iPhones hat Apple eine Maschine namens Daisy entwickelt. Sie ist im Stande 15 unterschiedliche iPhone Modelle in ihre Einzelteile zu demontieren, um diese dann für neue Geräte wiederzuverwenden. 

Wir schätzen die Bemühungen. welche sich Apple bei der Produktion und Wiederverwertung der iPhones vorgenommen hat. Jedoch müssen wir Dich an dieser Stelle auf ein wichtiges Detail aufmerksam machen. In der Endnote der Berichte der neuen iPhones vergleicht Apple den CO2-Ausstoss in einem durchschnittlichen Lebenszyklus (Materialgewinnung, Herstellung, Verpackung und Transport, Benutzung und Wiederverwertung) mit dem der Vorgänger:

Auf der zweiten Seite ihrer Berichte erklärt Apple: „Wir verkaufen Millionen von Produkte. Somit haben auch nur kleine Anpassungen eine bedeutungsvolle Wirkung“. Wir bedauern schwer, dass Apple es nicht geschafft hat, die CO2-Emission ihrer neuen Geräte im Vergleich zu den Vorgängern zu reduzieren oder zu halten. Aber sich dann damit zu preisen, dass auch kleine Änderungen wichtig für die Umwelt sind, ist unserer Meinung nach nicht die richtige Einstellung.

Sind die paar wenige technischen Fortschritte der neuen iPhones es Wert, um die mehreren Millionen Kilogramm an zusätzlichen CO2-Emissionen in Kauf zu nehmen? Wirst Du Dir in Zukunft die Umweltberichte vor dem Kauf eines iPhones anschauen? Wir freuen uns über Deine Meinung in den Kommentaren!

Quelle: Apple Umweltberichte

4 comments On Die neuen iPhones: Ein Rückschritt für die Umwelt?

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