Apple und Nachhaltigkeit

Bei der Lancierung des neuen Betriebssystems iOS 12 verkündete Apple, dass es keine Einschränkungen gegenüber dem letzten System iOS 11 gibt. Die neue Software läuft auf den selben Geräten wie iOS 11. Apple spricht sogar von einem schnelleren und besseren Erlebnis. Bis zu 70% schneller sollen gewisse Anwendungen funktionieren.

Somit kann beispielsweise das iPhone 5S, das vor fünf Jahren auf den Markt kam und immer noch mit der aktuellsten Software kompatibel ist, ohne Einschränkungen bedient werden.

Das sind tolle Nachrichten für alle, denen nachhaltige Produkte am Herzen liegen. Denn die Geräte so lange wie möglich zu verwenden, ist das besten für unseren Planeten.

Nach der Präsentation der neuen iPhones gab es viel zu lesen in den Medien. Fast unbeachtet blieb aber das Thema Nachhaltigkeit. Mit den Worten „we never stop thinking what’s best for the planet“ begann Lisa Jackson, Apples Vizepräsident für Umwelt, Politik und soziale Initiativen ihren Beitrag an der Keynote. Im Fokus standen dabei langlebige Produkte und Komponenten aus recycelten Materialien. Der Anteil an recycelten Materialien in den neuen iPhones ist momentan aber noch nicht erwähnenswert.

Durch das Give Back Programm nimmt Apple alte iPhones wieder zurück. Viele davon werden anschliessend durch einen Roboter mit dem Namen Liam oder Daisy in Einzelteile zerlegt und für neue Ersatzteile oder Rohstoffe verwendet. Auch dieser Recycling-Anteil ist aktuell aber noch verschwindent klein.

Kritik fängt Apple aber ein, wenn es um das Thema Reparierbarkeit geht. Ganz im Gegenteil zum modularen Smartphone wie man es beispielsweise vom Fairphone kennt, setzt Apple bei Reparaturen auf ein Monopol. Ab dem iPhone 8 und dem iPhone X sind Reparaturen für nicht Autorisierte unmöglich. Auch mit Originalteilen ist nicht gedient, solange man der Zertifizierung von Apple nicht Folge leistet. Apple spricht zwar von langlebigen Produkten, reparieren kann sie aber nur Apple und keiner sonst.

Geht es Apple am Ende doch mehr um den eigenen Profit? Hier treffen sich wohl Umweltbewusstsein und Marketing.

Dazu kommt, dass unabhängige Recycling-Unternehmen Verträge mit Apple unterzeichnen müssen, die vorschreiben, dass alle Produkte, die sie bekommen, geschreddert werden. Auch dann, wenn sie eigentlich noch funktionstüchtig sind. Apple sagt dabei, dass die Geräte einfach wiederzuverwerten seien. Dem widersprechen die beteiligten Firmen aber und meinen, dass die Apple-Hardware immer wieder Feuer fängt, weil die geklebten Batterien nur schwer zu entfernen sind.

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